Mittlerweile gibt es zahlreiche Schriftarten, sodass Selfpublisher bei der Auswahl ganz schön überfordert sein können. Vorab gesagt gibt es nicht DIE eine Schriftart, die Du unbedingt verwenden solltest. Da sich allerdings auch nicht jede Schriftart für Dein Buch eignet, klären wir hier erstmal die groben Unterschiede und haben dann noch ein paar Empfehlungen für Dich.
Schriftarten – das solltest Du wissen
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Schriften – Serifen und Serifenlose. Serifen-Schriftarten haben kleine “Füße” am Anfang und am Ende jedes Wortes.

Diese Füßchen führen dazu, dass es wirkt, als ob die Buchstaben leicht miteinander verbunden wären. Dadurch fällt es dem Leser leichter den Sätzen zu folgen und konzentriert zu bleiben. Es gibt mehrere hunderte Schriftarten, die als Serife gelten.
Welche Schriftart ist für mein Buch geeignet?
Ist Dir schon aufgefallen, dass alle Zeitungen, Magazine und auch Bücher Schriftarten mit Serifen verwenden? Das kannst Du gerne selber nachprüfen.
Bei der Auswahl der Schriftart ist es wichtig auf bestmögliche Lesbarkeit zu achten. Da Serifenschriften den Lesefluss bei größeren Textmengen erleichtern, hat man sich im Verlagswesen grundsätzlich auf diese geeignet.
Serifenschriften kannst Du also grundsätzlich für jedes Genre verwenden. Schreibst Du an einem Ratgeber, kommen auch serifenlose Schriften in Frage, die etwas direkter und geradliniger wirken.
Ein paar Genres erlauben es Dir, etwas ausgefallener in der Schriftart zu werden. Handelt es sich um ein humorvolles Buch, kannst Du eine Schriftart wählen, die Leichtigkeit und Sorglosigkeit ausstrahlt. Auch bei Kinderbüchern kann es ruhig etwas verrückter zugehen. Gerade, wenn es um Bücher für junge Kinder geht, die nur wenig Text enthalten. Eine Ausnahme bilden Erstlesebücher, bei denen gute Lesbarkeit besonders wichtig ist.
Weniger ist mehr
Auch wenn Du Dich in Deiner kreativen Freiheit gerne austoben würdest, ist weniger in diesem Fall mehr. Allgemein empfehlen wir Dir, Dich auf zwei Schriftarten festzulegen. Mehr als zwei verschiedene Schriften können das Buch letztendlich durcheinander wirken lassen.
So kannst du eine Schriftart für den Textkörper und die zweite für das Cover des Buches, sowie den Klappentext und auch die Kapitelüberschriften benutzen.
Lizenzen bei Schriftarten
Wie bei so ziemlich allen Sachen müssen wir auch bei Schriftarten auf Urheberrecht / Copyright und Lizenzierung achten. Das gilt selbst für die Schriftarten, die kostenlos bei Word zur Verfügung gestellt werden!
Hast du Word kostenpflichtig erworben, stehen dir alle vorinstallierten Word-Schriftarten auch kommerziell zur Verfügung. ACHTUNG – das gilt nicht für die Home, Student oder nicht kommerzielle Varianten von Word.
Die 4 beliebtesten Serifenschriftarten
Die Rahmenbedingungen stehen. Jetzt stellen wir dir die beliebtesten Serifenschriftarten vor, die du jederzeit verwenden kannst.
Schriftart #1 – Garamond
Diese Schriftart wurde bereits im 16. Jahrhundert von Claue Garamond entwickelt und ist eine der beliebtesten Serfienschriften für Bücher. Mittlerweile gibt es verschiedene Variationen der Schrift.

Schriftart #2 – Baskerville
Diese Schriftart wurde 1757 von John Baskerville kreiert und zeichnet sich durch ihre gute Lesbarkeit aus.

Schriftart #3 – Bookman
Diese Schriftart bietet ein großes, gut lesbares Design, welches etwas fetter als die meisten Textkörper ist.

Schriftart #4 – Georgia
Eine weitere bekannte Schriftform ist Georgia, die 1996 von Metthew Carter entworfen wurde. Georgia zeichnet sich vor allem durch Ebenmäßigkeit und Harmonie aus und wurde speziell für klare Darstellung und optimale Lesbarkeit auf Computerbildschirmen entwickelt.

Welche Schriftgröße sollte ich verwenden?
Nun weißt Du bereits einiges über die verschiedenen Arten der Schriften, aber auch die Schriftgröße spielt eine entscheidende Rolle.
Die meisten Bücher werden mit einer Schriftgröße von 10pt oder 11pt gedruckt. Schriften mit derselben Größe und Zeilenabstand verbrauchen allerdings unterschiedlich viel Platz. Dieser Unterschied kann bis zu 10 % betragen!
Je nach Schrift kannst Du den Inhalt also auf mehrere Seiten strecken, oder viel kürzer erscheinen lassen. Schreibst Du einen langen Roman, kann es also sinnvoll sein, eine platzsparende Schriftart zu wählen, um das Buch nicht unnötig dick erscheinen zu lassen. Ist Dein Buch relativ kurz, kannst Du mit einer weiteren Schrift mehr Inhalt suggerieren. Als Selfpublisher solltest Du hier natürlich auch die Druckkosten im Auge behalten, die bei einer kleineren Schriftart geringer ausfallen.
Eine Ausnahme bei der Schriftgröße bilden wieder Kinderbücher, bei denen Du raus Schriftarten bis zu 28pt genutzt werden.
Jetzt geht’s ans ausprobieren!
Für welche Schriftart Du Dich letztendlich entscheidest, ist Geschmackssache. Behalte immer im Hinterkopf, dass Dein Buch möglichst gut lesbar sein sollte.
Hast Du eine Lieblingsschriftart oder wechselst Du Dich gerne ab? Verrate es uns in den Kommentaren!